Wohl kaum eine Berufssparte wird im Laufe der Zeit so häufig und so intensiv mit unerklärlichen Wettererscheinungen konfrontiert wie die Piloten von Luftverkehrsgesellschaften. Über die meisten Vorfälle erfahren selbst die sensationshungrigsten Journalisten nichts oder erst nach Jahren des Geschehens, weil strikte Nachrichtensperren die Verbreitung der phänomenalen Ereignisse zu verhindern wissen. - Vor 17 Jahren ereignete sich an Bord einer (damals) sowjetischen Verkehrsmaschine eine Erscheinung, die noch über Jahre hinweg die russischen Sicherheitsbehörden beschäftigte.
Am 15. Januar 1984 überfliegt ein gut besetztes Verkehrsflugzeug der Gesellschaft "Aeroflot" vom Typ Iljushin IL-18 die Schwarzmeer-Region. Die allgemeine Flugwetterlage auf dieser Route ist ein wenig kritisch, weil die Maschine in unmittelbarer Nähe einer Gewitterfront navigieren muss. Von Gewittern ist jedoch weit und breit noch nichts zu sehen, als urplötzlich vor dem Fenster des Cockpits eine etwa zehn Zentimeter große Leuchtkugel erscheint. Noch ehe die Besatzung realisieren kann, was da überhaupt vor sich geht, verschwindet die Kugel mit einer lautstarken Detonation. Aber nur scheinbar ist sie weg, denn nur wenige Sekunden später taucht sie wieder auf - im Passagierraum ! Die Kugel dreht gemächlich - über die Köpfe der fassungslosen Insassen hinwegschwebend - eine Runde bis zum Ende des Gangs, um sich dort in zwei Hälften zu teilen, die sich wenig später wieder vereinigen und lautlos die Maschine durch die Wand des Flugzeugrumpfs verlassen.
Bei der nachfolgenden Untersuchung der Passagiermaschine wurden im Rumpf zwei frische Löcher festgestellt, welche die Leuchtkugeln offenbar auf ihrem ungewöhnlichen Weg an Bord hinterließen. Von den Passagieren war niemand zu Schaden gekommen. Die zweifellos robuste Bordtechnik der IL-18 und auch die Radaranlage waren aber völlig zerstört. Experten sind sich darüber einig, dass es ein Ereignis elektrischer Natur gewesen sein muss, das dieses Phänomen auslöste. Am wahrscheinlichsten scheinen noch Kugelblitze zu sein - jene mysteriösen Plasmakugeln, um die sich unzählige Legenden drehen. Eine sichere Erklärung für dieses unheimliche Schauspiel wurde allerdings nie gefunden.
Die Darstellung
beruht auf einer wahren Begebenheit aus der umfangreichen Faktensammlung des
britischen Fachjournalisten Paul Simons.